Eure Top-Twenty für den Haushalt der Stadt

Wir waren im ZO in der Oberwiehre, auf dem Platz der Zähringer (Foto), auf dem Else-Liefmann-Platz in Weingarten und im Haus der Jugend. Über 200 Jugendliche haben den Infostand des Jugendbüros zum Haushalt der Stadt Freiburg besucht und ihre Vorschläge formuliert, wofür die Stadt in den kommenden Jahren mehr Geld ausgeben soll. Das hier sind eure Top-Twenty (die Reihenfolge ist zufällig und kein Ranking):

1. Schulhöfe attraktiver gestalten

Schulhöfe sind Ruheräume, Kommunikations- und Spielräume. Es sollten daher Bänke aufgestellt, aber auch Schaukeln (hier werden insbesondere die Emil-Gött-Schule und das Kepler Gymnasium genannt) installiert, Spielmaterialien zur Verfügung gestellt und zugleich mehr Ruhebereiche geschaffen werden.

2. Sauberkeit und Hygiene an Schulen verbessern

Mehr Sauberkeit an Schulen ist ein von Schüler*innen oft geäußerter Wunsch. Ganz praktisch wird vorgeschlagen, dass es in den Klassenräumen auch warmes Wasser gibt und auf den Toiletten Spiegel, in denen sich sowohl große als auch kleinere Jugendliche sehen können.

3. Mittagessen, Cafeteria, Snacks an Schulen

Viele Jugendliche möchten an ihrer Schule zu Mittag essen. Wenn das nicht möglich ist, regen sie das Einrichten einer Cafeteria oder den Verkauf von Backwaren an der Schule an – zumindest aber das Aufstellen von Automaten, um sich mit Snacks und/oder Getränken versorgen zu können.

4. Bessere (technische) Ausstattung von Klassenzimmern

Die Ausstattung vieler Klassenräume ist in die Jahre gekommen. Jugendliche wünschen sich oftmals neue Stühle und Tische, warmes Wasser im Klassenzimmer und – Stichwort Digitalisierung – Whiteboards und Tablets für den Unterricht.

5. Mehr Deutschkurse an Schulen anbieten

Vor allem Jugendliche, die nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind, wünschen sich mehr Deutschkurse an ihren Schulen. Über den Lehrplan hinaus, kann die Kommune hier als Anbieterin von Kursen aktiv werden.

6. Mini-Treffs für Jugendliche

Neben den klassischen Jugendtreffs der OKJA wünschen sich Jugendliche kleine, dezentrale Treffpunkte in den Stadtteilen, so genannte Mini-Treffs: im Freien, überdacht, mit Bank, Tisch und Beleuchtung. Es geht ihnen dabei um Kommunikation in einem überschaubaren, sicheren und angenehmen Setting.

7. Basketballplätze in den Stadtteilen

Seit vielen Jahren äußern Jugendliche das Bedürfnis nach Basketballplätzen, dezentral über die Stadt verteilt in möglichst vielen Stadtteilen. Aktuell werden besonders Zähringen und Haslach als Orte genannt.

8. Bewegungsplätze mit offen zugänglichen Spiel- und Sportgeräten

Der Bewegungsdrang von Jugendlichen ist wegen der Einschränkungen der Corona-Pandemie besonders groß. Er äußert sich in dem Wunsch nach Bewegungsplätzen mit offen zugänglichen Spiel- und Sportgeräten, nach Treffpunkten mit Spielmöglichkeiten (zum Beispiel neben der Jahnhalle). Dieser Wunsch geht einher mit dem Bedürfnis nach umfangreicheren Freizeit-Angeboten im Sportbereich und der Forderung einer intensiveren Unterstützung der Sportvereine.

9. Mehr Mittel für die Pflege und Ausstattung von Bolz- und Ballspielplätzen

Bolz- und Ballspielplätze bedürfen einer regelmäßigen Pflege von Bodenbelag und Ausstattung. Jugendliche regen an, dass im kommenden Haushalt mehr Mittel bereitgestellt werden, um Tornetze zu erneuern, für mehr Sauberkeit auf den Plätzen zu sorgen (Stichwort Mülleimer) und Bodenbeläge zu erneuern oder unter Umständen sogar durch Kunstrasen zu ersetzen. Ganz konkret wünschen sich Jugendliche in Haslach, dass der Bodenbelag des Mini-Felds beim Adolf-Reichwein-Bildungshaus erneuert wird.

10. Saubere und begrünte Stadt

Jugendliche befürworten die Einstellung höherer Mittel in den Haushalt, um in eine sauberere Stadt zu investieren. Konkret schlagen sie vor: Aufstellen von mehr Mülleimern, Aufklärung zur Müllvermeidung und vor allem das Pflanzen von deutlich mehr Bäumen an Straßen und Plätzen.

11. Klimaschutz- und Naturschutz-Preis der Stadt höher dotieren

Jugendliche schlagen vor, den Klimaschutz- und den Naturschutz-Preis der Stadt zur Förderung von umwelt- und klimafreundlichen Unternehmen höher zu dotieren.

12. Plastik reduzieren. Umweltschädliche Ausgaben vermeiden

Es sollen Anreize oder Modelle geschaffen werden, um die Verwendung von Plastik in der Stadt zu reduzieren. Zugleich regen Jugendliche an, dass die Stadt selbst versucht, umweltschädliche Ausgaben zu vermeiden – genannt wurden Printprodukte wie Plakate (zum Beispiel an Haltestellen).

13. Ausbau des Straßenbahnnetzes. Engere Taktung des Busverkehrs

Vor allem Jugendliche aus Freiburger Umlandgemeinden plädieren für einen Ausbau des ÖPNV-Netzes, für eine Ausweitung des Straßenbahnnetzes über die Stadtgrenzen hinaus. Weil dies ein langwieriger Prozess sein wird, fordern sie als schnelle und praktikable Lösung eine engere Taktung des Busverkehrs.

14. Vorrang für Rad und Fuß

Eine Reihe von Vorschlägen stärkt die Bedürfnisse von Menschen, die in der Stadt zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. In ihrem Interesse sollen mehr Straßen umgewidmet und für den Autoverkehr gesperrt werden. Ampeln für Fußgänger*innen sollen zudem eine längere und schneller wechselnde Grünphase haben.

15. Mit Frelo kostenlos mobil

Die kostenlose Nutzung von Bussen und Straßenbahnen oder zumindest günstigere Tickets im Öffentlichen Nahverkehr stehen ganz oben auf der Themenliste von Jugendlichen für den städtischen Haushalt. Neu ist der Vorschlag, den Fahrradservice Frelo für Schüler*innen kostenlos anzubieten und mit mehr Radstationen in der Stadt auszustatten.

16. Jugendgerechte Informationen der Stadt

Wichtige Informationen der Stadt erreichen Jugendliche oftmals nicht, weil sie über nicht geeignete Kanäle und Medien erfolgen. Gewünscht werden mehr jugendgerechte Informationen und eine transparentere Kommunikation der Stadt zum Beispiel über das Internet.

17. Schönere Wohnheime für Geflüchtete

Jugendliche, die alleine oder mit Eltern und Verwandten aus ihrer Heimat nach Europa geflüchtet sind, leben oftmals in Wohnheimen der Stadt. Sie wünschen sich, unterstützt von ihren Klassenkamerad*innen an den Schulen, das diese Wohnheime nicht nur funktional, sondern wohnlich, angenehmer und aus ihrer Sicht schöner ausgestattet werden.

18. Mehr Wohnraum zu günstigen Mietpreisen

Stadtverwaltung und Gemeinderat sollen aus Sicht von Jugendlichen und jungen Erwachsenen alle ihnen mögliche Anstrengungen unternehmen, um für günstigere Mieten und bezahlbaren Wohnraum für Familien und für Studierende zu sorgen.

19. Mehr Geld für Jugendzentren in den Stadtteilen

Egal ob in Zähringen, in Haslach oder in der Wiehre – Jugendliche wünschen sich, dass die Stadt ihren dezentralen Treffpunkten, den Jugendzentren in den Stadtteilen, mehr Geld zur Verfügung stellt.

20. Förderung des Frauentaxis

Jugendliche Mädchen und junge Frauen schätzen die Sicherheit, die ihnen das Frauentaxi beim abendlichen Nachhauseweg bieten kann. Sie wünschen sich von Gemeinderat und Stadtverwaltung mehr Mittel für einen weiteren Ausbau dieses Angebots.

Diese Top-Twenty eurer Themen haben wir in das Dialog-Treffen am 4./5. November eingebracht, bei dem etwa 50 Bürger*innen der Stadt (jung, alt, aus verschiedenen Stadtteilen etc.) eure Vorschläge und ausgewählte Vorschläge aus dem Online-Forum diskutieren, priorisieren und Anfang Dezember dem Gemeinderat vorlegen.

Welche Vorschläge es in den Haushalt „geschafft“ haben und ob welche aus eurer Themenliste dabei sind, wird im März 2023 deutlich, wenn der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung Änderungen der Verwaltung und Anträge der Fraktionen zum Haushalt 2023/2024 beraten wird.

Mehr Infos zum Haushalt der Stadt Freiburg bekommst du hier

Oberwiehre, Zähringen, Weingarten

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