„Ich finde, die Politiker hätten sich ein bisschen mehr kümmern können“

Was sind die Erfahrungen von Freiburger Jugendlichen während des Corona-Lockdowns? Was haben sie am meisten in und an Freiburg vermisst? Mit diesen Fragestellungen hat sich Serafin Engels, FSJler im Jugendbüro Freiburg, an Schülerinnen und Schüler einer Freiburger Schule gewandt. Das Ergebnis seiner Blitzlicht-Umfrage lest ihr hier.

Die Ausgangslage

Für uns im Jugendbüro Freiburg ist es wichtig auf die Perspektiven, Interessen und Anliegen von Freiburger Jugendlichen aufmerksam zu machen. Damit sie in Zeiten von Corona nicht ins Hintertreffen geraten, entschied ich mich einige Freiburger Jugendliche über ihre Wahrnehmung während des Lockdowns zu befragen. Dazu gab es für Freiburg keine vergleichbare Umfrage. Es wurde eine Klasse einer weiterführenden Schule befragt, weshalb die Ergebnisse des Blitzlichts nicht repräsentativ sind.

Ergebnisse und Auswertung

In der ersten Frage ging es darum, inwiefern die Interessen der Befragten ihrer Meinung nach beachtet wurden. Die Hälfte der Schüler*innen ist der Meinung, dass ihre Interessen auf jeden Fall beachtet wurden, während 35 Prozent dem ein bisschen und 15 Prozent gar nicht zustimmen. Hinzu kommt eine Anmerkung, dass sich die Politiker besser um die Interessen der Jugendlichen in Freiburg hätten kümmern können. Dieses Ergebnis deckt sich nur bedingt mit den Resultaten anderer Umfragen wie zum Beispiel der bundesweiten JuCo-Studie, in denen Jugendliche bemängeln, sich nicht von der Politik gehört zu fühlen.

Das Lernen zu Hause für die Schule hat – so die Antworten auf die zweite Frage – im Durchschnitt mittelmäßig bis ganz gut geklappt.

Kontakt zu Freundinnen und Freunden wurde unterschiedlich gehalten – teilweise so wie vorher, aber auch nur über Videochats oder gar nicht, sind gegebene Antworten.

Auf die Frage, was die Befragten am meisten in Freiburg vermisst hätten, ergaben sich verschiedene Antworten. Mehrmals wird die Schule, die Stadt an sich, werden Schwimmbäder und Freunde angegeben. Zudem werden aber noch andere Freizeitmöglichkeiten wie z.B. Kino genannt.

Bei der nächsten Frage ging es darum, wie die Stimmung zu Hause während des Lockdowns war. Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (sehr gut) war die Stimmung im Durchschnitt bei 6,3.

Interessant zu erfahren ist natürlich auch, wie sich junge Leute mit dem Virus beschäftigt haben. Nach den Rückmeldungen auf mein Blitzlicht haben die meisten Jugendlichen das Thema in der Schule besprochen, mehr als die Hälfte haben in der Familie darüber geredet. Etwas weniger als die Hälfte hat sich indessen über soziale Medien oder über Nachrichten informiert. Bemerkenswerterweise hat das Thema niemanden nicht interessiert.

Ob die/der Befragte etwas Positives aus der Situation ziehen konnte, lautete die abschließende Frage. Bei vielen Befragten war dies nicht der Fall. Hingegen gab es einige wenige, deren positiver Eindruck es war, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

Fazit

Für fast alle Schüler*innen war Corona ein wichtiges Thema im Alltag. Die Umfrage zeigt, dass Jugendliche unterschiedlich mit der Corona Situation umgegangen sind und auch eine Meinung zu verschiedenen Themen haben. So sollten sie nicht als eine Einheit mit derselben Position, sondern als verschiedenartige Gruppe gesehen werden, deren vielfältige Interessen stetig angehört und beachtet werden sollen.

Serafin Engels

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