In Zeiten von Corona ist es wichtiger denn je, dass sich Menschen in der Nachbarschaft oder in der gleichen Stadt unterstützen und digital vernetzen. Klar, geht auch mit Facebook oder Whats-App – die sind aber nicht lokalbezogen und schon gar nicht datensicher. Das neue Netzwerk der Stadt „Freiburg hält zusammen“ (www.freiburghaeltzusammen.de oder kurz #fhz) ist datensicher, nicht gewinnorientiert, vertrauensvoll und lokal. Doch lohnt es sich für dich, die alten Chats zu vergessen und auf´s neue Freiburger Medium umzusteigen?
Warum gibt es das neue Stadtnetzwerk?
Grundlage dafür ist das Forschungsprojekt SoNaTe, was Soziale Nachbarschaft und Technik bedeutet und vom Bund unterstützt wird. Grundsatz ist: ein neues Netzwerk, das nur den User*innen gehört, keine Daten verkauft und Städten hilft, Gemeinschaft fördert. SoNaTe soll schlussendlich ein deutschlandweites Netzwerk werden. Und „Freiburg hält zusammen“ ist das örtliche Netzwerk für die Stadt Freiburg.
Hier kannst du alles über SoNaTe erfahren.
Was ist das Stadtnetzwerk?
„Freiburg hält zusammen“ richtet sich an alle Freiburger*innen und soll vor allem Nachbarschaftshilfe und Vernetzung im eigenen Viertel fördern. Das geschieht durch Einzel- oder Gruppenchats, die du erstellen kannst oder denen du durch Erkunden beitreten kannst. Außerdem soll hierdurch über alle möglichen kulturellen Veranstaltungen, von Museen bis Discos, informiert werden. #fhz soll sozusagen die lokale Alternative zu Facebook und Co werden; nur, dass es eben uns, den Nutzer*innen, gehört.
Das Stadtnetzwerk ist nicht nur eine Alternative zu Facebook und Co., es kombiniert auch Features von verschiedenen sozialen Medien. Erstens kannst du Chats mit einzelnen Personen, verschiedenen Gruppen aber auch mit Veranstaltern, Unternehmen und Behörden führen. Zweitens kannst du dich über alle möglichen Angebote in Freiburg informieren. Drittens kannst du selbst aktiv werden und Dinge tauschen, verleihen, verkaufen oder anbieten. All diese Features sind aber erst nach einer Registrierung zu sehen und zu benutzen. Lediglich die Corona-Nachbarschaftshilfe kannst du ohne einen Account aufrufen. Einen eigenen Account zu erstellen ist dabei völlig unkompliziert; du musst aber angeben, dass du über 16 bist oder ein Einverständnis deiner Eltern hast.
Was ist gut, was ist schlecht?
Durch das Stadtnetzwerk ist es dir möglich, dich auszutauschen und dich zu informieren, was in deinem Stadtteil so los ist. Du kannst außerdem deine Hilfe anbieten, Ideen einbringen und damit dein Viertel besser gestalten. Was das neue Netzwerk von Facebook und Whats-App unterscheidet, ist natürlich die Sicherheit: Es ist wirklich komplett kostenlos, du musst nicht mit deinen Daten zahlen, da sie zwar gespeichert werden aber nicht weitergegeben werden. Die sind somit sicher, weil auch die Chats verschlüsselt sind. Sicher ist auch, dass Hass-Kommentare und Trolls von den Moderatoren gelöscht werden.
Auch, wenn die Ideen für das Stadtnetzwerk sehr innovativ sind, ist es doch unsicher, ob auf diesem Weg ein von vielen (Jugendlichen) genutztes Netzwerk überhaupt entstehen wird. Denn Stand jetzt gibt es z.B. unter der Corona-Nachbarschaftshilfe sehr wenige Angebote und noch weniger Gesuche. Es wird wahrscheinlich schwierig werden, die Leute von anderen sozialen Medien in ein neues Netz zu holen. Zumal die Internetseite auf den ersten Blick etwas unübersichtlich und umständlich erscheint.
Und jetzt?
Auf Facebook, Whats-App oder Instagram wirst du trotz #fhz nicht verzichten können. Bis viele User*innen das Freiburger Netzwerk gestalten, wird´s noch eine Weile dauern. Damit sich das Stadtnetzwerk weiterentwickeln kann, lohnt es sich auch für dich, mal in unser Freiburger soziales Medium reinzuschauen.